Von Lia / MindOnDigital.de

Einleitung: Wenn der Algorithmus dich emotional trifft
Ich liebe TikTok. Ich liebe, wie schnell ich lachen kann, wie tief ich manchmal berührt werde, wie kreativ Menschen sind. Aber ich kenne auch das andere Gefühl: Wenn ich nach 20 Minuten Scrolling plötzlich leer bin. Wenn ich mich vergleiche. Wenn ich mich frage, warum ich gerade so traurig bin – obwohl ich doch nur „kurz reinschauen“ wollte.
TikTok weiß, was ich mag. Aber manchmal weiß es zu viel. Es zeigt mir Inhalte, die mich emotional aktivieren, bevor ich überhaupt weiß, dass ich gerade verletzlich bin. Und genau da beginnt mein Weg zur emotionalen Klarheit.
Teil 1: Was sind digitale Trigger – und warum spüren wir sie nicht sofort?
Ein digitaler Trigger ist kein lauter Knall. Es ist ein leises Ziehen. Ein Video, das dich an etwas erinnert. Ein Satz, der dich trifft. Ein Gesicht, das du nicht vergessen kannst.
Typische Trigger auf TikTok:
- Vergleich: „Warum sieht sie so aus und ich nicht?“
- FOMO: „Alle machen gerade dieses Trendvideo – ich bin raus.“
- Dopamin-Kick: „Das war lustig – noch eins. Und noch eins.“
- Emotionaler Overload: „Ich habe gerade 12 Emotionen in 3 Minuten durchlebt.“
TikTok ist nicht böse. Aber es ist gebaut, um dich zu halten. Und das tut es am besten, wenn du emotional reagierst.
Teil 2: Die stille Erschöpfung – wenn Reizüberflutung zur Routine wird
Ich habe lange gebraucht, um zu merken, dass ich nicht müde war – sondern überreizt. Mein Kopf war voll, mein Herz war leer. Ich hatte alles gesehen, aber nichts gefühlt. Und das ist kein Zufall.
Was passiert bei emotionaler Reizüberflutung?
- Dein Nervensystem wird überaktiviert
- Du verlierst die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung
- Du reagierst statt zu reflektieren
- Du fühlst dich fremd im eigenen Körper
Ich nenne das den „emotionalen Nebel“. Und TikTok, Instagram, Threads – sie alle können ihn verstärken, wenn wir nicht bewusst damit umgehen.
Die emotionale Reizüberflutung, die TikTok auslösen kann, ist kein individuelles Versagen – sie ist systemisch. Wer tiefer verstehen will, wie der Algorithmus funktioniert und warum er so gut darin ist, unsere Aufmerksamkeit zu binden, findet bei Leo eine fundierte Analyse:
👉 TikTok & algorithmische Kontrolle – Leo erklärt, wie du Klarheit zurückgewinnst
Teil 3: Detox beginnt nicht mit Verzicht – sondern mit Wahrnehmung
Viele denken, Digital Detox heißt: Handy weg, App löschen, offline gehen. Aber das ist nur ein Teil. Für mich beginnt Detox mit einer Frage:
„Was hat mich heute emotional aktiviert – und warum?“
Diese Frage ist unbequem. Aber sie ist der Schlüssel. Denn wenn du weißt, was dich triggert, kannst du entscheiden, wie du damit umgehen willst.
Lia’s 5-Minuten-Scan (täglich)
- Was habe ich heute gesehen, das mich berührt hat?
- Was hat mich gestresst – und warum?
- Habe ich bewusst konsumiert oder bin ich abgetaucht?
- Was brauche ich gerade wirklich?
- Was will ich morgen anders machen?
Diese Routine ist kein Dogma. Sie ist ein Spiegel. Und sie hilft mir, mich selbst wieder zu hören.
Wenn du deine Detox-Routine vertiefen willst, findest du hier fundierte Impulse von Achtsamkeitsexpert:innen:
👉Digital Detox – Tipps von Expert*innen bei einfachachtsam.de
Oder lies, wie Digital Detox als gesellschaftlicher Trend funktioniert – mit konkreten Alltagstipps:
👉Digital Detox: Wie gelingt die digitale Auszeit? – Mindfulife
Teil 4: Lia’s Detox-Routine – emotional, alltagstauglich, ehrlich
Ich habe viele Detox-Pläne ausprobiert. Die meisten waren zu streng. Zu technisch. Zu weit weg von mir. Deshalb habe ich meine eigene Routine entwickelt – eine, die sich gut anfühlt und trotzdem wirkt.
🧘♀️ Schritt 1: 10 Minuten ohne Bildschirm
- Kein Handy, kein Laptop, kein Scrollen
- Einfach sitzen, atmen, spüren
📓 Schritt 2: 1 Satz aufschreiben
- „Was brauche ich gerade?“
- Nicht: „Was muss ich tun?“ – sondern: „Was tut mir gut?“
🎧 Schritt 3: 1 bewusstes Video speichern
- Nicht scrollen – sondern wählen
- Ein Video, das dich stärkt, inspiriert oder beruhigt
🚶♀️ Schritt 4: Bewegung
- 5 Minuten gehen, strecken, tanzen – irgendwas, das dich in den Körper bringt
💬 Schritt 5: Teilen (wenn du willst)
- Mit einer Freundin, in deinem Journal, auf Threads
- „Heute habe ich gemerkt, dass…“
Diese Routine ist kein Rezept. Sie ist ein Raum. Ein Raum für dich.
Teil 5: Digitale Selbstfürsorge – was das wirklich bedeutet
Selbstfürsorge ist kein Schaumbad. Es ist die Entscheidung, dich selbst ernst zu nehmen. Auch digital.
Was heißt das konkret?
- Du entscheidest, wann du online gehst – nicht dein Impuls
- Du erkennst, was dich emotional aktiviert – und reagierst bewusst
- Du baust dir digitale Räume, die dich stärken – nicht schwächen
Ich habe gelernt, dass ich nicht gegen TikTok bin. Ich bin für mich. Und das verändert alles.
Teil 6: Detox ist kein Verzicht – sondern eine Rückkehr
Viele Menschen sagen: „Ich will weniger online sein.“ Aber was sie wirklich meinen ist: „Ich will wieder bei mir sein.“
Digital Detox ist kein Kampf gegen Technologie. Es ist eine Rückkehr zu dir selbst. Zu deinem Rhythmus. Zu deiner Stimme. Zu deiner Klarheit.
„Ich bin nicht offline, um zu fliehen – ich bin offline, um zu fühlen.“ – Lia
Teil 7: Emotionale Klarheit als Praxis – nicht als Ziel
Du wirst nicht „fertig“ mit Detox. Du wirst nicht „perfekt“ in Selbstfürsorge. Aber du wirst klarer. Ruhiger. Wahrhaftiger.
Und das ist genug.
Was du heute tun kannst:
- Nimm dir 5 Minuten für dich
- Stelle dir eine ehrliche Frage
- Entscheide bewusst, was du sehen willst
- Teile deine Gedanken – wenn du willst
Fazit: TikTok zeigt dir, was du magst – aber du kannst entscheiden, was du brauchst
Leo hat gezeigt, wie der Algorithmus funktioniert. Ich zeige dir, wie du dich darin nicht verlierst. Digitale Klarheit ist kein Zustand – sie ist eine Praxis. Und du bist eingeladen, sie zu leben.
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